Grundsteuerreform- Warum ein werteorientiertes Modell Quatsch ist

Grundsteuerreform- Warum ein werteorientiertes Modell Quatsch ist

https://www.wiwo.de/finanzen/immobilien/grundsteuerreform-warum-ein-wertorientiertes-modell-quatsch-ist/23862298.html

Gastbeitrag von Alexander Weigert in der Wirschaftswoche14. Januar 2019

Ich kann Herrn Weigert nur zustimmen. Es ist eine Tragik, dass die Politik immer öfters dazu neigt, eine Reform dazu zu benutzen, ihr Image aufzupolieren und einer „Biertischmentalität an den Tag zu legen“. Was kommt bei der Mehrheit des Volkes vielleicht gut an, anstatt nach pragmatischen und Machbarkeitsgrundsätzen zu folgen und das Ganze so einfach wie möglich zu gestalten. Bei dem Flächenorientierten-Modell wären einfach nur Formeln einzusetzen, die auch jeder selbst nachvollziehen und errechnen kann. Eine transparente Sache und damit auch von der Masse bestimmt akzeptabel, aber nein, warum einfach und leicht verständlich.

Die Funktionsweise einer flächenbasierten Grundsteuer wäre einfach: Als Berechnungsgrundlage dient die Grundstücksfläche und die Bruttogrundfläche der Gebäude. Für die Flächen ließen sich für Wohngebäude 20 Cent pro Quadratmeter und für andere Gebäude 40 Cent pro Quadratmeter ansetzen; für die Grundstücksfläche, wie die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft vorschlägt, zwei Cent pro Quadratmeter. Steht auf einem Grundstück ein Gebäude mit mehreren Stockwerken, würden zur Erfassung der Flächen höhenbezogene Multiplikatoren zugewiesen.

Zudem ließe sich das Modell weiter verbessern. Unsere Vorschläge wären:- ein Regionalfaktor. Somit würden Regionen mit sehr guter Infrastruktur (Kindergärten, Straßen, öffentlicher Nahverkehr, Kultur- und Sportangebote) eine höhere Grundsteuer erheben als Regionen mit schwacher Infrastruktur.

– weniger Gebäudetypen. Das wäre ganz im Sinne des Bürokratieabbaus. Wieso weiter zwischen Wohngebäuden und anderen Gebäuden (wie zum Beispiel Gewerbeimmobilien) unterscheiden? Einheitliche Sätze würden hier eine deutliche Vereinfachung bringen. Eine einheitliche Bewertung von Wohn- und anderen Gebäuden mit 20 Cent pro Quadratmeter Bruttogrundfläche würde sicher funktionieren.

Die negativen Punkte eines werteorientierten Modell erläutert Herr Weigert ebenfalls in seinem Artikel. Warum kann man nicht auf Experten hören, wenn man sie schon heranzieht.