Bauzinsen steigen um knapp 30 Prozent

Bauzinsen steigen um knapp 30 Prozent

 

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VON CHRISTIAN SIEDENBIEDEL -AKTUALISIERT AM 08.12.2017-14:02

… Wie lange sollten Bauherren, die ein neues Darlehen abschließen, sich binden? Max Herbst von der FMH-Finanzberatung in Frankfurt, der seit langem die Verbraucherzinsen in Deutschland beobachtet, meint: „Ich gehe davon aus, dass die Bauzinsen im Januar nochmals leicht nachgeben werden, um etwa 0,1 Prozentpunkte, aber im Laufe des Jahres 2018 relativ kräftig um 0,5 bis 0,75 Prozentpunkte steigen werden – wegen der anziehenden Inflationsrate in Europa, der eingeleiteten Zinswende der Europäischen Zentralbank und der Steuerreform in den Vereinigten Staaten, die Geld anziehen wird.“Die Prognosen für diese Entwicklung sind allerdings nicht einheitlich. Jörg Krämer, der Chefvolkswirt der Commerzbank, sieht ebenfalls steigende Zinsen am Horizont – rechnet aber damit, dass es bis dahin noch etwas länger dauern wird. „Im kommenden Jahr sollten sich die Kapitalmarktzinsen noch seitwärts bewegen“, sagt der Ökonom. Schließlich spreche die hohe Arbeitslosigkeit im Euroraum für eine anhaltend niedrige Inflation. Die Europäische Zentralbank dürfte deshalb ihre Leitzinsen im Jahr 2018 nicht erhöhen, auch wenn sie aus rechtlichen Gründen gezwungen sei, ihre Anleihekäufe zurückzufahren: „Schaut man aber über das Jahr 2018 hinaus, steigt das Risiko, dass die Kapitalmarktzinsen wieder steigen“, meint Krämer. Schließlich wachse die Wirtschaft im Euroraum schon seit einiger Zeit ganz ordentlich, so dass die Inflation im Jahr 2019 etwas steigen könnte. Für die Zinsbindung gibt es dabei eine Besonderheit: Der Zinsabstand zwischen Darlehen mit zehn Jahren Zinsbindung und solchen mit 15 Jahren ist im Augenblick überdurchschnittlich groß.

Die Schlussfolgerung aus diesem Satz ist trotzdem eine Empfehlung für eine 15 jährige bzw. 20 jährige Zinsbindung. Aktuell ist das tatsächlich die Gretchenfrage. Ich glaube, dass für eine Prognose von steigenden Zinsen in der Zukunft keine  Expertise notwendig ist, sondern dies als gegeben angenommen werden darf. Viel eher kann man darüber diskutieren, wie auch in diesem Artikel beschrieben, wann dies der Fall ist und wie schnell. Gerade weil die Banken mit ihren Zinskonditionen, die 15 jährigen und höheren Zinsbindungszeiträume „bestrafen“ indem sie sie unverhältnismäßig erhöhen zwingt zum genaueren Berechnungen seiner eigenen und persönlichen Situation. Die größere Zinssicherheit währt nur 5 Jahre und dafür einen höheren Zins für 15 Jahre in Kauf nehmen, will genau überlegt sein. Kann man dies nicht durch höhere Tilgungen abfedern?

Wir diskutieren dies sehr kontrovers mit unseren Kunden und ein Faktor ist ganz entscheiden, das „Bauchgefühl“ lassen sie sich durch keinen Experten und rationalen Berechnungen von ihrer Idee abbringen und ihrem Gefühl abbringen! Das wird ihnen über den gesamten Zeitraum „Bauchschmerzen“ bereiten und sie werden immer an der Richtigkeit ihrer Entscheidung zweifeln. Haben sie den Mut bei aller Rationalität nach ihrem Gefühl zu entscheiden. Jede Entscheidung hat gute Gründe.