Auch im gehobenen Wohnungssegment gilt immer öfter die Devise „klein, aber fein“

Auch im gehobenen Wohnungssegment gilt immer öfter die Devise „klein, aber fein“

Unter dem Druck steigender Preise verzichtet so mancher Käufer auf üppige Wohnfläche – sogar im gehobenen Wohnungssegment.

25.03.2018 – 08:15 Uhr Christian Hunziker

http://www.handelsblatt.com/my/finanzen/immobilien/immobilien-auch-im-gehobenen-wohnungssegment-gilt-immer-oefter-die-devise-klein-aber-fein/21101734.html

 

Berlin:Auf den ersten Blick wirkt es wie ein gewöhnliches Reihenhaus: links vom Eingang das Gäste-WC, geradeaus offene Küche und Wohnzimmer, im ersten Stock zwei Schlafzimmer und Bad. Und doch ist etwas anders: Gerade mal 80 Quadratmeter groß ist das Reihenhaus, das im „Arendscarree“ im Berliner Stadtteil Hohenschönhausen vor Kurzem fertig geworden ist. „Es ist ein Einstiegsprodukt für junge Familien“, sagt Nils Olov Boback, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bonava (ehemals NCC) in Deutschland.Bobacks Firma nimmt im Berliner Quartier einen Trend auf, der sich immer stärker durchsetzt: Weil Grundstücke, Baukosten und damit auch Verkaufspreise von Wohnungen und Häusern in den letzten Jahren stark gestiegen sind, setzen Projektentwickler im Neubau verstärkt auf kompakte, effiziente Grundrisse.Damit lassen sich zwar nicht die Quadratmeterpreise verringern, wohl aber die finanzielle Gesamtbelastung. „Die Menschen akzeptieren weniger Fläche, wenn sie dafür urban wohnen können“, stellt Boback fest. Das Minireihenhaus in Hohenschönhausen war für rund 235.000 Euro zu haben und ist damit auch für Familien erschwinglich, die sich sonst keine eigene Wohnung und schon gar kein eigenes Haus hätten leisten können.

Doch nicht nur im preiswerten Segment, sondern auch im gehobenen Bereich macht sich ein Umdenken bemerkbar. „Vierzimmerwohnungen wurden bis 2010 noch mit 120 Quadratmetern Wohnfläche gebaut“, sagt Sven Henkes. Heute sind es meist nur noch 100 bis 105 Quadratmeter. „Und Dreizimmerwohnungen“, so Henkes, „konnten von 95 auf 80 Quadratmeter geschrumpft werden, ohne dass es an Komfort mangelt.“

Das ist genau wie aus dem Lehrbuch, wie sich der Markt entwickeln kann. Die Preise pro qm werden teurer als wird einfach die Fläche verkleinert, um trotzdem kaufen bzw. verkaufen zu können. Ein schönes Beispiel, dass der Markt funktioniert ohne ein Eingreifen des Staates . Es muss nicht immer der Staat eingreifen, vor allem verursacht ein Eingreifen des Staates immer mehr Verwerfungen und Profiteure sind unterm Strich immer die falschen. Der Staat Berlin hat die höchsten Grunderwerbssteuersätze, wohin wandern diese Einnahmen? Die Kaufnebenerwerbskosten sind in Berlin , im bundesweiten Vergleich mit am höchsten . Verhindert das einen Preisanstieg? Nein. Wird dieses Mehreinnahme die jedes Bundesland individuell festlegt für die Bürgen und deren Ausbau der Infrastruktur verwendet? Ich bezweifele das.