Wohnverhältnisse in Deutschland

Wohnverhältnisse in Deutschland

Miete verstärkt soziale Ungleichheit

Die Miete mache mehr als eine Million Haushalte arm, warnt der Sozialverband Deutschland. In einem Gutachten hat er die Mietbelastung von Haushalten untersucht.

Von Zacharias Zacharakis

https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-10/wohnverhaeltnisse-deutschland-mietbelastung-soziale-ungleichheit-sozialverband-deutschland?

Die Mieten seien sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland von 1993 bis 2014 stärker als die Einkommen der Mehrheit in Deutschland gestiegen, schreibt Junker. Das habe die soziale Ungleichheit im Land vergrößert. Besonders die untere Hälfte der Einkommen sei langsamer gestiegen als die kleinere Hälfte der Mieten. Besonders stark seien sehr einkommensschwache Haushalte betroffen: „Noch deutlicher ist dies bei den zehn Prozent der einkommensärmsten Haushalte zu beobachten, da hier in den letzten Jahren die Einkommensentwicklung nicht nur langsamer als die Mietentwicklung war, sondern fast stagniert ist.“  

Die Hälfte der Miethaushalte in Deutschland gibt der Untersuchung zufolge mindestens 29 Prozent oder mehr ihres Nettoeinkommens für die Bruttokaltmiete aus. Bei Geringverdienern mit weniger als 1.300 Euro Haushaltseinkommen liegt die sogenannte Mietbelastungsquote mit 46 Prozent erheblich höher. Wer netto monatlich mehr als 4.500 Euro zur Verfügung hat, muss hingegen nur noch 17 Prozent davon für Wohnen ausgeben.

Von der hohen Mietbelastung seien besonders Haushalte mit niedrigem Einkommen in den Großstädten betroffen. Ihre Mietbelastungsquote liege bei knapp 40 Prozent. Besonders betroffen von hohen Mietbelastungsquoten seien Menschen im Rentenalter, Einpersonenhaushalte, Alleinerziehende sowie Menschen mit Migrationshintergrund.

Eine Studie von der SZ Zeitung kam zu dem gleichen Ergebnis. Steigende Mieten belasten vor allem die Haushalte mit niedrigem Einkommen. Dies ist nur auszugleichen, indem man mehr Wohnraum zur Verfügung stellt. Ein größeres Angebot führt zu einer Abschwächung der Preissteigerung, aber es wird nach wie vor ausgewichen. Eine Mietpreisbremse schafft keine Wohnungen, sondern ist nur Augenwischerei, um die Leute zu beruhigen. So nach dem Motto, die Politik kümmert sich um das Problem. Man sollte sich eher fragen, sind die Genehmigungsverfahren der Neubauten verkürzt worden?

Wie lange benötigt man, von der Planung bis zur Fertigstellung?

Welche Auflagen sind nötig?

Können diese beschleunigt werden?

Kann man mehr Grund zur Verfügung stellen? Usw.

Warum glaubt man immer, dass durch Verbote  Marktgesetze ausgehebelt werden können.Der Markt ist schneller in seiner Bewegung, wie der Staat mit den Regularien hinterher kommt. Also warum nicht mal zur Abwechslung sich mit dem Markt bewegen. Es hat manchmal den Anschein, dass dort gar nicht die Priorität liegt.